Hallo, heute stellen wir das Cloud and Precipitation Exploration Laboratory, kurz CPEX-LAB, vor. CPEX-LAB ist das Kompetenzzentrum für Wolken- und Niederschlagsforschung innerhalb des Geoverbundes ABC/J und an den Uni Bonn und Uni Köln ansässig. Innerhalb des GeoVerbundes ABC/J haben sich die Geowissenschaften der Universitäten Aachen, Bonn und Köln sowie das Forschungszentrum Jülich vernetzt, um in Lehre und Forschung besser zusammenarbeiten zu können und Ressourcen zu teilen.
CPEX-LAB hat vier Forschungsschwerpunkte: 1) Die Weiterentwicklung von Fernerkundungsinstrumenten und Methoden bzgl. Wolken und Niederschlag, 2) die Verschneidung von Beobachtungen und numerischen Vorhersagemodellen, 3) die Verbesserung von Kurzfristprognosen in der Wettervorhersage und 4) die Nutzung von Messdaten und Modellen zur optimierten Nutzung erneuerbarer Energien. Es ist ein großes Anliegen von CPEX-LAB diese Forschungsschwerpunkte auch in die Lehre der Universitäten Bonn und Köln einfließen zu lassen.
Bilder: 1: X-Band Radar der Uni Bonn 2: X- und Ka-band Wolkenradar auf der JOYCE Platform 3: X- und Ka-band Wolkenradar auf der JOYCE Platform 4: Kalibration des Mikrowellenradiometers auf der JOYCE Platform 5: ACTRIS Mikrowellenradiometer Workshop, JOYCE 6: ACTRIS Mikrowellenradiometer Workshop, JOYCE 7: Meteorologische Messstation Köln, Kollaboration mit der Stadt Köln für die Datenerhebung und Lehrzwecke
Wolltet ihr schon immer mal einen detaillierten Einblick in den Deutschen Wetterdienst (DWD) und seine Aufgaben erhalten? Diesen und eine Reise durch die 70-jährige Geschichte könnt ihr jetzt in der DWD-Ausstellung „70 Jahre zwischen Natur & Gesellschaft“ vom 20. April bis 12. Mai 2023 im Bundestag, Paul-Löbe-Haus, Berlin erleben.
Die Ausstellung findet im Rahmen der 70-Jahr-Feier des DWDs statt. Durch 7 Stationen, vielfältige Fachvorträge vom DWD und Führungen durch die Ausstellung von DWD-Mitarbeiter:innen können die Besucher:innen den DWD ganz neu entdecken. Dabei werden verschiedene Fragen beantwortet, die von “Wie entsteht eine Wettervorhersage?” oder “Wie sieht ein Wetterballon aus?” über “Was passiert in einer Unwettersituation?” bis hin zu “Welche Datenmengen werden weltweit ausgetauscht?” reichen.
Bitte beachtet, dass eine Voranmeldung erforderlich ist, da die Ausstellung in einem Bundestagsgebäude stattfindet. Geöffnet ist die Ausstellung von Mo-Fr. 9-18 Uhr. Alle weiteren Informationen zur Ausstellung der Anmeldung findet ihr unter https://www.bundestag.de/ausstellung-dwd
Text: Lisa Degenhardt & Carola Detring Quelle: DWD Presse Bilder: Erhalten von der DWD Presse (1) Geschichte zum DWD (2) Aufbau der Ausstellung (3)-(9) Themen der Stationen
Das Süddeutsche Klimabüro am Karlsruher Institut für Technologie wurde Ende 2007 gegründet. Es gehört zum Netzwerk der regionalen Helmholtz-Klimabüros und widmet sich der Klimakommunikation. Zu diesem Netzwerk gehören auch das Norddeutsche Küsten- und Klimabüro am Hereon in Geesthacht, das Mitteldeutsche Klimabüro am UFZ in Leipzig und das Klimabüro Polarmeer und Meeresspiegelanstieg am AWI in Bremerhaven. Sie alle haben sich zum Ziel gesetzt, eine Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu sein.
Die Leitlinie des Süddeutschen Klimabüros ist es, Klimaforschung für die Gesellschaft nutzbar zu machen. Entsprechend vielfältig ist die Arbeit. Konkret haben wir sie in drei Bereiche gegliedert. Erster Bereich: Bewusstsein bilden. Dazu gehören zum Beispiel die öffentlichen Vorträge und Medienauftritte des Klimabüros. Dabei handelt es sich eher um eine Einbahnstraße: Wir erzählen und andere hören zu (im Idealfall). Zweiter Bereich: Dialog fördern. Hier greifen wir den Bedarf aus der Gesellschaft auf, indem wir aktiv Dialog betreiben. Dazu sind wir u.a. Mitglied in Gremien, Beiräten und Verbänden. Nun ist es aber so, dass nicht alle Fragen und Anforderungen an die Wissenschaft an einem Nachmittag am runden Tisch geklärt werden können. Deshalb gibt es den dritten Bereich: Wissenschaften koppeln. Hier beantragen wir wissenschaftliche Projekte, die sich in der Regel über mehrere Jahre mit Anforderungen aus der Gesellschaft beschäftigen. Dafür werden PostDocs, DoktorandInnen, MasterstudentInnen usw. angestellt und auch PraktikantInnen haben die Möglichkeit, im Rahmen kleinerer Arbeiten ein Praktikum zu absolvieren.
Die 2021 gegründete Initiative „University Partnership for Atmospheric Sciences“ (UPAS) wurde von Vertreter*innen der Studierenden, des wissenschaftlichen Personals und der Fakultäten der 10 deutschen Universitäten entwickelt, die konsekutive Studiengänge im Bereich der Meteorologie anbieten. UPAS steht allen Meteorolog*innen offen und wird von einer Geschäftsstelle unterstützt, die an der Universität Bonn angesiedelt ist und sich zum Ziel gesetzt hat, die Meteorologie als Studien- und Forschungsfach an deutschen Hochschulen zu sichern, zu begleiten und weiterzuentwickeln. Neben der Koordination gibt es noch vier weitere Arbeitspakete, die die folgenden Bereiche abdecken sollen und von Mitarbeitenden anderer Universitäten geleitet werden:
Anwerbung geeigneter Studierender, Exzellente Lehre, Synergien für erfolgreiche Wissenschaft, Gesellschaftliche und kommunale Öffentlichkeitsarbeit
Im Rahmen von UPAS wurden bereits Image Filme aller Institute gedreht, sowie ein Übersichtsfilm zu Meteorologie in Deutschland erstellt. UPAS unterstütze auch z.B. den ECS Lunch auf der diesjährigen EMS in Bonn und initiierte MeteoXchange, ein internationales Netzwerk von Studierenden und PhDs. MeteoXchange haben wir euch bereits vorgestellt und wir kündigen hier auf Instagram auch regelmäßig stattfindende MeteoMeets an. Wenn ihr noch mehr über UPAS erfahren oder mitwirken wollt dann schaut aufwww.meteo-upas.de vorbei.
Text: UPAS Koordination & Carola Detring
UPAS Image Film (erstellt von TVN Corporate Media): Deutsch & Englisch
Wer sind wir? Der transregionale Sonderforschungsbereich „Waves to Weather“ (W2W) ist eine Gruppe von ca. 90 ForscherInnen im Bereich Meteorologie, Mathematik, Informatik und Visualisierung. Seit 2015 sind wir von der DFG gefördert und wir arbeiten in München (LMU, TUM, DLR Oberpfaffenhofen), in Mainz (JGU), in Karlsruhe (KIT), in Heidelberg (RKU) und in Hamburg (UHH).
Was machen wir? Zusammen erforschen wir die Grenzen der Vorhersagbarkeit von Wetter mit dem Ziel die Qualität der Wettervorhersage zu steigern.
Unsere Forschung ist in drei Schwerpunkte strukturiert:
Wachstum von Fehlern in den Wettervorhersagen in Raum und Zeit (auch bekannt als Schmetterlingseffekt oder chaotisches Verhalten)
Unsicherheiten in der Darstellung von Wolken in Wettervorhersagemodellen (z.B. Bildung von Eis in Wolken, optische Eigenschaften von Wolken)
Vorhersagbarkeit von lokalen Wetterereignissen z.B. Hitzewellen, Sturmböen, Extremniederschlag.
In W2W wird Grundlagenforschung in enger Zusammenarbeit mit staatlichen Wetterdiensten wie dem DWD und dem ECMWF durchgeführt.
Was bieten wir an? Unsere Forschung ist aktuell, spannend und in höchstem Maße gesellschaftsrelevant. Es ist unser erklärtes Ziel, die Faszination für Wetter und Wettervorhersage, aber auch die damit verbundenen wissenschaftlichen Herausforderungen sichtbarer zu machen. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Aus- und Weiterbildung der nächsten Generation von Wetter-Fans und -ForscherInnen.
Aufgrund der großen Reichweite von HALO konnten so koordinierte Messflüge zusammen mit den Polarfliegern in der FRAM Straße und darüber hinaus geflogen werden. HALO war diesmal „nur“ mit Fernerkundungsmessgeräten ausgestattet. Unter anderem waren ein Radar, Mikrowellenradiometer, ein Lidar, einige spektrale Kameras und Strahlungssensoren an Bord. Zudem haben wir auch noch über 300 Dropsonden gestartet. Das sind Messgeräte, die ähnlich wie Radiosonden vertikale Profile der Temperatur, Feuchte und Windgeschwindigkeit messen. Insgesamt wurden in dieser Konfiguration 18 Messflüge absolviert, wobei jeder Flug zwischen sieben und neun Stunden gedauert hat. Neben einem starken Warmlufteinbruch gleich zu Beginn der Kampagne, wurden auch einige Kaltluftausbrüche und sogar ein Polar Low vermessen. Was ein Polar Low ist, erzählen wir euch ein anderes Mal. Tatsächlich ist es bei Messkampagnen immer etwas Glück, ob man die Phänomene, die man untersuchen möchte, auch zu Gesicht bekommt. Bei HALO-(AC)³ kann man aber auf jeden Fall von einer durchweg erfolgreichen Kampagne sprechen, die gehalten hat, was sie versprochen hat. Zumindest an den Daten liegt es nun nicht mehr. Als nächstes steht nun die Auswertung und Interpretation der vielen Messungen an.
Heute wollen wir euch eine weitere Messkampagne vorstellen. Von dem Forschungsflugzeug HALO haben wir euch vor einiger Zeit schonmal berichtet (15.10.2021 & 05.11.2021). Damals im Zusammenhang mit der Messkampagne CIRRUS-HL. Diesmal war HALO nicht alleine unterwegs und hatte auch ein paar andere Geräte an Bord, aber eins nach dem anderen. Erstmal zum Kampagnen Namen HALO-(AC)³. Der erste Teil ist ziemlich selbsterklärend, beim zweiten Teil (AC)³ handelt sich um ein Verbundprojekt der @unileipzig, der @uni_bremen, der @uni_koeln, dem @awiexpedition und dem TROPOS (Leibnitz Institut für Troposphärenforschung @leibnizgemeinschaft). (AC)³ steht hierbei für Arctic Amplification: Climate Relevant Atmospheric and Surface Processes, and Feedback Mechanisms. Das Projekt beschäftigt sich also mit der Arktischen Verstärkung und den dafür relevanten atmosphärischen und bodennahen Prozessen. Zu diesen Prozessen gehören unter anderem auch Warmlufteinbrüche in sowie Kaltluftausbrüche aus der Arktis. Wie der Name schon sagt werden hier warme bzw. kalte Luftmassen zwischen der Arktis und den mittleren Breiten ausgetauscht. Dies geschieht besonders häufig über die Fram Straße zwischen Spitzbergen und Grönland. Dort befindet sich im März, wenn das Meereis seine maximale Ausdehnung erreicht, auch meist die Meereiskante. (Das AC3 Projekt haben wir euch am 23.07.2021 schon einmal vorgestellt.) Um nun zu verstehen wie sich die Luftmassen auf ihrem Weg in oder aus der Arktis verändern, wurden Messflüge mit dem vom DLR betriebenen Forschungsflugzeug HALO und den beiden Polarfliegern Polar 5 und Polar 6 vom Alfred-Wegener-Institut unternommen. HALO war hierbei in Kiruna im nördlichen Schweden stationiert, während die Polarflieger von Spitzbergen aus starteten.
Bei dem Citizien Science Projekt „Meteorologie hautnah“ geht es zum einen darum mit Leipziger Pendlerinnen und Pendlern Wetterdaten zum Leipziger Stadtklima (Temperatur, Luftfeuchte und Druck) aufzuzeichnen und zum anderen darum den Teilnehmenden die wissenschaftliche Arbeitsmethode in interaktiven Workshops näherzubringen.
Der erste Teil des Projektes wird mithilfe des MeteoTrackers (https://meteotracker.com/en/home/ @meteotracker) umgesetzt, einem kleinen Sensor, der am Fahrrad oder Autodach befestigt werden kann und der die eben genannten Parameter misst.
Diese werden dann direkt über die MeteoTracker App in ein Online-Portal hochgeladen und können von der teilnehmenden Person entweder in diesem Portal oder auf ihrem Smartphone visualisiert werden.
So erhalten die Teilnehmenden Messwerte, welche sie zum Beispiel mit der von ihnen gefühlten Temperatur abgleichen können.
Derzeit haben wir ca. 40 MeteoTracker im Einsatz. Diese werden jeweils für einen Monat ausgegeben, danach wird eine neue Gruppe mit den Geräten ausgestattet.
Nach zwei Wochen mit dem Gerät findet ein interaktiver Workshop mit den Teilnehmenden statt. Hierbei geht es um die Planung einer gemeinsamen Messfahrt, welche sich entweder mit einer von uns vorbereiteten oder einer von den Teilnehmenden eingebrachten spezifischen Frage zum Leipziger Stadtklima beschäftigt.
Das Projekt wird von Wissenschaft im Dialog im Rahmen des Hochschulwettbewerbs 2022 – Nachgefragt finanziert. Aktuelle Informationen und Blogeinträge findet ihr auf unserer Webseite (https://meteorologiehautnah.github.io/MeteorologieHautnah/). Ab und zu Twittern wir auch @MeteoHautnah.
Passend zum Thema des letzten Monats „Messgeräte“ stellen wir euch heute das Projekt OpenUCO vor. Überwiegend haben wir in unseren Erklärungen ja ältere manuelle bzw. Recht große Geräte gezeigt. Mittlerweile können viele meteorologische Größen aber auch mit Hilfe von kleinen, relativ preiswerten elektronischen Bauteilen gemessen werden. Das Ziel des Open Urban Climate Observatory Berlin ist es unter Einbindung der Stadtgesellschaft ein offenes meteorologisches Messnetz aufzubauen. Dabei kommen unter anderem speziell für diesen Zweck entwickelte Messgeräte zum Einsatz, welche solche kleinen Sensoren verwenden um Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Druck und Strahlung zu messen. Die Messgeräte heißen MESSI und sollen zusammen mit Niederschlagswippen (siehe Foto) von Kleingärtner:innen in Berlin aufgestellt und betreut werden. Ziel des Projektes ist es, herauszufinden, wie diese vielen zusätzlichen in Berlin verteilten Messtationen für die Erforschung des Stadtklimas genutzt werden können. Außerdem sollen auch die Bürger:innen die frei verfügbaren Daten nutzen können um ihre eigenen Fragestellungen zu untersuchen. Da das Projekt noch in der Anfangsphase ist, werden noch dringend interessierte Bürger:innen gesucht! Also, wenn ihr oder jemand den ihr kennt die Möglichkeit habt eine Messstation in eurem Kleingarten aufzustellen, dann meldet euch gerne beim OpenUCO Team! Webseite oder Email.
Reines Wasser ist elementar für menschliches Leben, natürliche und landwirtschaftlich genutzte Ökosysteme und für viele gesellschaftliche und wirtschaftliche Bereiche. Der Klimawandel verändert sowohl die Verfügbarkeit als auch die Qualität von Wasser, insbesondere durch Veränderungen der Häufigkeit und Intensität von Extremereignissen wie Dürren und Überschwemmungen. Dies birgt zahlreiche Risiken für alle Bereiche, in denen Wasser eine wesentliche Rolle spielt. Die Einstein Research Unit Climate and Water under Change (CliWaC) ist ein Forschungsverbund (gefördert durch die Berlin University Alliance und die Einstein Stiftung Berlin), bestehend aus 25 Arbeitsgruppen, die das einzigartige Potenzial der Berlin University Alliance und verschiedener außeruniversitärer Institute und Akteure in der Region Berlin-Brandenburg nutzen und weiterentwickeln will, um wasserbezogene Risiken des Klimawandels anzugehen. Dabei wird CliWaC in einem innovativen methodischen Ansatz sozial- und naturwissenschaftliches sowie praktisches Fachwissen von Stakeholdern in einem inter- und transdisziplinären Projekt zusammenbringen, um Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen gegenüber Auswirkungen des Klimawandels zu entwickeln. Dabei erforschen die Meteorologie (FU Berlin) und Klimatologie (TU) Änderungen der räumlichen und zeitlichen Muster wesentlicher Klimavariablen, insbesondere des Niederschlags und der tatsächlichen Evapotranspiration.
Auch zu finden bei Twitter unter @cliwac
Text: Tobias Otte Grafik: Alexander Pasternack (FU Berlin). Datenquellen: DWD, Berliner Wasserbetriebe, FU Berlin (über den o.g. Zeitraum akkumulierter Niederschlag als Farbcode) und Berliner Feuerwehr (Einsätze als schwarze Punkte gekennzeichnet)