Halo – Wann kann man einen Halo sehen?

Halos entstehen durch Lichtbrechung oder Spiegelung an hexagonalen Eiskristallen. Je nach Kristallart und deren Lage beim freien Fall in der Luft können unterschiedliche Haloarten am gesamten Himmel entstehen. Derzeit sind etwa 50 verschiedene bekannt, die zum Teil ihre Form abhängig vom Sonnenstand verändern. Die häufigsten Haloarten sind der 22°-Ring (ca. 40%), die Nebensonnen (ca. 30%), der obere und untere Berührungsbogen, die sich bei einer Sonnenhöhe von 32° zum umschriebenen Halo vereinen (ca. 12%), Lichtsäulen oberhalb und unterhalb der Sonne (ca. 8%) und der Zirkumzenitalbogen, der einen farbigen Halbkreis um den Zenit bildet (ca. 5%). Diese 5 Haloarten machen also 95% aller Haloerscheinungen aus. Da sich all diese Halos in Sonnennähe befinden, empfiehlt es sich bei der Beobachtung, die Sonne durch ein Hindernis (z.B. Hausgiebel, Straßenlampe) abzudecken.Die für die Haloentstehung notwendigen Eiskristalle gibt es zum einen in hohen Wolken, die oft erste Ausläufer nahender Fronten sind. Die schönsten, hellsten und farbigsten Haloerscheinungen entstehen aber in bodennahen Eiskristallen. Bei winterlichen Hochdruckwetterlagen sinkt häufig die schwere kalte Luft zu Boden und bildet eine Nebel- oder Hochnebeldecke. Die Gipfel der Berge ragen dagegen oft aus dem Nebelmeer heraus. Wenn die Temperaturen im Nebelbereich unter dem Gefrierpunkt liegen und die mit Feuchtigkeit übersättigte Luft kristallisieren kann, bieten sich dem Beobachter knapp oberhalb des Nebels die besten Voraussetzungen für phantastische Haloerscheinungen. Im Tiefland sind Temperaturen unter -10°C nötig, damit sich in feuchten Flussniederungen Eisnebel bildet. Dann sind auch in der Ebene Eisnebelhalos möglich.

Weiterführende Links:
Haloarten: https://www.meteoros.de/themen/halos/haloarten
Welche Halos entstehen an welchen Kristallarten: https://www.meteoros.de/themen/halos/entstehung

Text und Zeichnung: Claudia Hinz