Konvergenzlinie

Was ist eine Konvergenzlinie und was macht sie so besonders? Nun, dem Namen nach konvergiert an einer Konvergenzlinie der Wind, d.h. er strömt zusammen. Wenn die Luft an einer Stelle in Bodennähe zusammenströmt, muss sie irgendwohin ausweichen und da unten der Erdboden ist, kann die Luft sich nur nach oben bewegen. Das ist bei bestimmten Wetterlagen sehr interessant.
Wenn der Wetterbericht Schauer und Gewitter verspricht, ist die Luft i.d.R. großräumig labil geschichtet. In diesem Fall steigt also Luft, die aus irgendeinem Grund vom Boden in eine bestimmte Höhe aufsteigt, von alleine immer weiter auf. Dann bilden sich hochreichende Quellwolken, die es kräftig regnen und blitzen lassen können. Normalerweise steigt die Luft an warmen Sommertagen auf, weil sie von der Sonne erwärmt wird. Das geschieht kleinräumig sehr unterschiedlich, ist u.a. von der Beschaffenheit des Erdbodens abhängig und es ist sehr schwierig, im Vorhinein zu wissen, an welchem Ort genau eine von der Sonne erwärmte Luftblase aufsteigt. Im Nachhinein zeigt sich die aufgestiegene Luftblase durch eine Quellwolke.
Eine Konvergenzlinie hilft dabei, vorherzusagen, wo die Luft zuerst aufsteigt und sich in der Konsequenz Schauer und Gewitter bilden. Sie kann sich über eine Länge von mehreren hundert Kilometern erstrecken, sodass sich die Schauer und Gewitter wie an einer Perlenschnur aneinanderreihen. Als Ergebnis betrifft der Niederschlag ein größeres Gebiet, anstatt sich nur auf eine Stadt oder gar einen Stadtteil zu beschränken.

Text: Felix Herz
Bilder: Michael Thomas