Mammatuswolke – Woher kommt der Name Mammatuswolke?

Mammatus (Mamma=lateinisch für Brust) sind beutelartige, nach unten hängende Wolken, die manchmal an der Rückseite von kräftigen Schauer- oder Gewitterwolken (Cumulonimbus) auftreten.Mammatuswolken sind seit ungefähr 100 Jahren Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung. Osthoff machte bereits 1906 statistische Aussagen über das Auftreten von Mammatus. Danach treten sie im Sommer zehnmal häufiger auf als im Winter. Über die Hälfte dieser Beobachtungen ereigneten sich zwischen 14 und 17 Uhr Ortszeit. 42.6% der Mammatusereignisse traten im Zusammenhang mit Gewittern und Böenlinien beziehungsweise Cumulonimbusbewölkung auf.
Zur Entstehung von Mammatuswolken gibt es aber verschiedene Theorien, die jeweils nicht bewiesen sind. So könnten absinkende Kaltluftblasen oder Abwinde innerhalb des vereisten Ambosses der Wolke ebenso zu ihrer Entstehung führen, wie Verdunstungsvorgänge, wodurch die Luftschicht unter der Wolke abgekühlt und labilisiert wird und dadurch die Ausstülpungen entstehen. Auch langwellige Abstrahlung an der Wolkenoberseite und dadurch verursachte Abkühlung wird als Ursache diskutiert. Die dadurch entstehende abwärtsgerichtete Konvektion könnte ebenfalls die typischen Wolkensäcke zur Folge haben.Die beutelartigen Wolken sind selbst nicht gefährlich, allerdings befinden sie sich oft am Rande kräftiger Gewitter und können bei entsprechendem Lichteinfall sehr bedrohlich wirken. Aber oft sind Mammatuswolken einfach nur wunderschön anzusehen, vor allem, wenn sie in der kühleren Jahreszeit recht tief hängen und dadurch noch größer erscheinen.

Text: Claudia Hinz (Fachausschuss Amateurmeteorologie)
✍: Michael Thomas