Regen – Woraus besteht ein Regentropfen?

Naja Wasser! … und woraus sonst noch? Das kommt ganz darauf an, wo der Regen fällt. Die weiteren Bestandteile des Regens stammen im Wesentlichen entweder von Aerosolen an welchen die Tröpfchen kondensieren oder sich anlagern oder von im Wasser gelösten Gasen. Der DWD misst zum Beispiel an der Station Hohenpeißenberg die Konzentration der im Niederschlag gelösten anorganischen Substanzen. An dieser Station kommen am häufigsten Ammonium, Nitrat, Kalzium und Sulfat vor. Diese Stoffe gelangen meistens in der näheren Umgebung durch die Landwirtschaft, Verkehrs- oder Industrieabgase, Brände oder als Abrieb von der Oberfläche in die Atmosphäre. Kalzium kann aber auch als Bestandteil des Saharastaubs in den Niederschlag gelangen. Zu einem geringeren Anteil kommen auch Natrium- und Chlorid-Ionen vor, welche ihren Ursprung zum Teil im Meeressalz haben. Außerdem befindet sich im Regenwasser auch organische Stoffe, welche von Rußpartikeln oder auch Pollen und Sporen stammen. Je nach der geographischen Lage unterscheiden sich die Konzentrationen der einzelnen Bestandteile sehr stark. Aber auch an einem Ort können die Inhaltsstoffe deutlich variieren. In Hohenpeißenberg ist zum Beispiel im Frühjahr, wenn die umliegenden Felder gedüngt werden, ist die Ammonium-Konzentration im Niederschlag am höchsten. Außerdem haben dort die Luftreinhaltungsmaßnahmen seit den 80er Jahren zu einem deutlichen Rückgang der Sulfat- und Schwermetallanteile geführt. Weil der Niederschlag die Aerosole aus der Luft entfernt, hat auch die Niederschlagshäufigkeit und -menge einen entscheidenden Einfluss auf seine Zusammensetzung. Nach einer langen Trockenphase ist die Konzentration der einzelnen Bestandteile demnach besonders hoch. Trotz des geringen Anteils der zusätzlichen Stoffe im Regen können wir aus Ihrer Zusammensetzung und Menge also vieles über die Atmosphäre lernen.

Text & Bild: Jana Ulrich