Rekord – Niederschlag

Nachdem wir letzte Woche die trockensten Orte gesucht haben, möchten wir euch diese Woche passend dazu beantworten, an welchen Orten der meiste Niederschlag fällt. In Deutschland gilt Balderschwang östlich des Bodensees als niederschlagsreichster Ort. Dort fallen im Mittel in einem Jahr 2450 mm Niederschlag. Der Ort hält auch den absoluten Jahresrekord, denn 1970 fielen dort sogar 3.503 mm. Bevor ihr es aber auf die Balderschwanger Kinder schiebt, die anscheinend nie ihre Teller leer essen, verraten wir euch lieber schnell, wer wirklich Schuld am vielen Niederschlag in diesem Ort ist: Der Bodensee! Wie bei den „Großen Seen“ in Nordamerika kann auch er den sogenannten „Lake-Effekt“ verursachen, den wir euch gerne in einem späteren Post mal genauer erklären.

Wie steht denn eigentlich der deutsche Niederschlagsrekord im weltweiten Vergleich da? Mit dem Orten Mawsynram in den Khasi-Bergen im Osten Indiens kann Balderschwang bei weitem nicht mithalten! Dort regnet es praktisch pausenlos, da sich im Sommer der Nordwestmonsun und im Winter der Nordostmonsun entlädt. Eine kurze Erholungsphase gibt es nur im Dezember. Im Mittel regnet es in Mawsynram 11872 mm pro Jahr. Und das ist noch nicht einmal der heutige Gewinner… Der liegt mit 12000 mm im Jahr in Hawaii am Mount Waialeale auf der Insel Kauai, wo es durchschnittlich 335 Tage im Jahr regnet, da der Nordostpassat hier das ganze Jahr über nahezu ungebremst auf die steilen Klippen des 1.569 Meter hohen Berges prallt. Herzlichen Glückwunsch! 

Quellenangabe: DWD Climate Data Center (CDC): Historische tägliche Niederschlagsbeobachtungen für Deutschland, Version v21.3, 2021.

Text & Bilder: Jana Ulrich & Claudia Hinz