Staubteufel – Was sucht ein wirbelnder Teufel auf dem Acker?

Im Sommer und Herbst sind sie bei uns gelegentlich zu beobachten: Staubteufel. Ein Staubteufel, im Fachjargon Kleintrombe genannt, ist ein eher kleiner Wirbelwind und entsteht oft über abgeernteten Feldern. Diese haben eine dunkle Oberfläche und heizen sich daher bei starker Sonneneinstrahlung stark auf, sodass warme Luft in Blasen nach oben steigt. Vor allem bei allgemein windschwachen Verhältnissen entstehen an mehr oder weniger zufällig aufeinandertreffenden Luftströmungen kleinräumig Rotationen, die normalerweise nahezu unbemerkt bleiben. Steigt allerdings eine Warmluftblase genau über einer solchen Rotation auf, wird sie gestreckt und beschleunigt. Das funktioniert wie bei einem Eiskunstläufer, dessen Pirouette sich beschleunigt, wenn er die Arme an den Körper zieht. Im gestreckten Luftwirbel entsteht ein Sog, der Staub und kleine Gegenstände vom Boden in die Höhe zieht und den Staubteufel somit sichtbar macht.Ein Staubteufel hat in der Regel einen Durchmesser von wenigen Metern und lebt wenige Minuten. Er ist zwar deutlich schwächer als ein Tornado, allerdings mit Windgeschwindigkeiten von ca. 50 bis 100 km/h nicht völlig ungefährlich. Besonders starke Staubteufel können sogar noch größer werden und noch stärkeren Wind bringen.

Text: Felix Herz
Bilder: Michael Thomas