Studentische Wetterbeobachtung an der FU Berlin

Wo Wetterfrösche noch Wolken, Wind und Wetter beobachten …

Früher völlig normal, heute eine absolute Seltenheit, dass die Wetterfrösche noch regelmäßig gen Himmel gucken, um den Verlauf des Wetters zu dokumentieren und daraus die weitere Wetterentwicklung abzuleiten. Die Digitalisierung und automatische Erfassung vieler Parameter, wie Temperatur, Luftdruck, Wind und Niederschlag haben den Menschen (Wetterbeobachter:in) scheinbar überflüssig werden lassen.

An der @fu_berlin gibt es sie noch, die Wetterbeobachtung, als studentisches Projekt. Auch hier sollte die Augenbeobachtung Ende der 1990er/ Anfang der 2000er aufgrund von Sparzwängen eingestellt werden und eine über 100-jährige Klimareihe zusammen mit jeder Menge synoptischer Erfahrung auslaufen. Dank des beherzten Einsatzes der damaligen Meteorologiestudierenden wurde dies verhindert.

Heute beobachten mehr als zwei Dutzend Studierende in 3 Schichten rund um die Uhr den Himmel über Berlin, dokumentieren, wozu Computer (noch) nicht in der Lage sind, bestimmen etwa die genauen Wolkenarten, Niederschlagsarten, Erdbodenzustand, Schneehöhe, atmosphärische Besonderheiten, wie Regenbogen, Halos, Gewitter. Darüber hinaus werden die automatisch erhobenen Daten geprüft, Wetterwarnungen für den Berliner Raum herausgegeben, und eigene kleine Wetterberichte geschrieben.
Eine absolut wertvolle Erfahrung und Wissenserweiterung im sonst doch eher theoretisch, Statistik- und Computer-lastigen Meteologiestudium, Stichwort Berufsqualifikation. Damit punktet man nicht nur beim Bewerbungsgespräch, sondern auch auf Omas Geburtstagsfeier oder beim nächsten Outdoortrip mit Freunden.

P.S. Eine kleine finanzielle Entschädigung gibt es über das Projekt Wetterpate, bei dem Lebensgeschichten zu Hoch- und Tiefdruckgebieten geschrieben werde. Zusätzlich kann man durch Absolvieren des Moduls Wetterbeobachtung sich die Arbeit mit 5 LP anrechnen lassen.

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Text & Bilder: Gregor Pittke