Wetterkarte

Im Laufe des Monats haben wir euch verschiedene meteorologische Parameter wie Luftdruck, Temperatur und Wind näher gebracht. Durch die Kenntnis über die räumliche Verteilung dieser Größen können Meteorologinnen und Meteorologen den aktuellen Wetterzustand erfassen und das zukünftige Wetter vorhersagen. 

Luft strömt als Wind vom hohen zum tiefen Luftdruck und wird dabei abgelenkt. Wenn man also weiß, wo wieviel Luftdruck herrscht, kann man Windrichtung und –geschwindigkeit abschätzen. Als Hilfsmittel nimmt man Karten, auf denen viele aktuelle Luftdruckmessungen eingetragen sind und verbindet alle Orte, die den gleichen Wert haben. Dadurch erhält man Isobaren, Linien gleichen Luftdrucks, die Hoch- und Tiefdruckgebiete markieren. Je größer der Druckunterschied auf einer bestimmten Distanz ist, desto schneller weht der Wind. Das heißt übersetzt auf die Wetterkarte: Je dichter die Isobaren gedrängt sind, desto windiger ist es.

Ähnliche Linien kann man für die Temperatur zeichnen und sieht dann, wo sich warme oder kalte Luftmassen befinden. Kombiniert man beide Informationen, so erfährt man, ob der Wind wärmere oder kältere Luft herantransportiert. Genau so funktioniert es mit Feuchtigkeit, Wolken und anderen Größen. 

Früher wurden solche Karten alle paar Stunden von Meteorologinnen und Meteorologen von Hand gezeichnet und damit, zusammen mit weiteren Überlegungen, die Wettervorhersage für die nächsten Stunden oder wenige Tage erarbeitet. Heutzutage gibt es Wettermodelle, die alle meteorologischen Größen für viele Orte auf der ganzen Welt berechnen und solche Karten nahezu automatisch erstellen. Mittlerweile sind die Berechnungen so gut, dass die Wettervorhersage auch für mehrere Tage im Voraus ziemlich zuverlässig geworden ist – auch wenn sie niemals perfekt werden wird.

Text: Felix Herz
Bilder: Olaf Börner