Böenwalze – Wie entsteht eine Böenwalze?

Vielleicht hast du sie auch schon einmal gesehen: Eine unheimlich aussehende langgezogene Wolkenstruktur in aufziehenden Gewittern. Wie eine gigantische Walze rollt sie über die Landschaft und hat kräftige Sturmböen und Starkregen im Schlepptau. So eine Böenwalze oder auch Shelf Cloud kann eine beeindruckende Begleiterscheinung aufziehender Gewitterfronten sein. Ziehen die Gewitter schnell auf und in einer Linie, so sind die Bedingungen für Böenwalzen besonders günstig: Die Gewitter haben sich organisiert und ihre Auf- und Abwindzonen gut voneinander getrennt. Auf der Vorderseite der Gewitter steigt dann warme Luft nach oben, dahinter fällt kalte Luft zusammen mit viel Regen oder sogar Hagel schnell herab und bildet in bodennahen Luftschichten Cold-Pools, welche wir euch letzte Woche bereits hier vorgestellt haben. Die kalte bodennahe Luft verdrängt mit aller Kraft die feuchte und warme Luft vor dem Gewitter. Dieser Vorgang geschieht systematisch entlang einer Linie an der Wolkenvorderseite, so dass sich bandartige Wolkenstrukturen ausbilden. Gleichzeitig wird die Kaltluft an der Grenze zur Warmluft verwirbelt und es bildet sich ein langer sich drehender Luftschlauch – die Böenwalze.

✍: Michael Thomas